Das Tierheim in der Sächsischen Zeitung
Heute findet ihr einen interessanten Artikel über unser Tierheim in der SZ. Für alle die keine Zeitung haben hier die online Version für euch zum lesen:
„Freital. Unbeschwert über die Wiese tollen – das fällt Akira schwer. Die drei Jahre alte Rottweiler-Dame lebt im Tierheim Freital. Sie hat eine verkrüppelte Pfote, kann deshalb nur humpeln. „Warum, wissen wir nicht“, sagt Regina Barthel-Marr. Die 56-Jährige ist die neue Vorsitzende des Tierschutzvereins Freital und Umgebung. Ihre erste und dringendste Aufgabe dort: Spender für Akira finden. Denn helfen würde der Hündin eine Operation. Die aber kostet rund 1 000 Euro. „Wir hoffen deshalb, dass sich Tierfreunde finden, die Akira helfen wollen“, sagt Regina Barthel-Marr.
Neben ihr sind auch die andere Vorstände im Tierschutzverein neu. Regina Herzog ist stellvertretende Vorsitzende, Ludger Irsig hat als Schatzmeister die Finanzen im Blick. Seit Mitte September sind die drei im Amt. Und das, obwohl der Verein erst zu Jahresbeginn einen neuen Vorstand präsentiert hatte. Zu den genauen Gründen, warum die rund hundert Vereinsmitglieder nach nur wenigen Monaten erneut gewählt haben, hält sich der Vorstand zurück. Nur so viel: Uneinigkeiten hätten dazu geführt, dass der bisherige Vorstand nicht mehr weitermachen wollte. Im Streit aber sei man nicht auseinandergegangen. Auch wollen sich die bisherigen Vorstandsmitglieder weiter im Verein engagieren. „Unser aller Ziel ist das Wohl der Tiere“, sagt Regina Barthel-Marr.
Genau deshalb hat sich der Vorstand einiges vorgenommen. Ein wichtiges Thema sind die Fundtiere, die in den Orten aufgegriffen werden. Damit sie vom Tierheim versorgt und schließlich vermittelt werden, haben die Kommunen Verträge mit dem Tierschutzverein abgeschlossen. Die Pauschale, die sich nach der Zahl der Einwohner richtet, wurde wegen gestiegener Kosten zu Jahresbeginn auf 1,70 Euro pro Kopf erhöht, vom bisherigen Vorstand aber schließlich wieder auf einen Euro gesenkt.
Geld fehlt immer
Was damals allerdings nicht gelang: Die nach der Erhöhung abgesprungenen Gemeinden Wilsdruff, Bannewitz und Dippoldiswalde konnte der Tierschutzverein nach der Senkung nicht wieder zurückgewinnen. Das will der neue Vorstand ändern. „Wir werden mit den Kommunen Kontakt aufnehmen“, sagt Schatzmeister Ludger Irsig. Er und seine Vorstandskollegen wollen im November eine neue Kalkulation vorlegen und so mehr Transparenz schaffen: „Für die Kommunen werden die Kosten dann hoffentlich nachvollziehbar.“
Auch baulich hat der Verein einiges vor. Geplant ist eine neue Quarantäne-Station. So eine gibt es zwar bereits im Außengelände. Was aber fehlt, ist eine im Inneren des Gebäudes. Denn gerade über die Wintermonate und für besonders schwache Tiere ist die Außen-Quarantäne ungeeignet. Die nämlich habe teils lange Wege hinter sich. So etwa kommen geschmuggelte Tiere, die von der Polizei beschlagnahmt werden, zunächst in Quarantäne. Auch von ihren Haltern abgegebene Tiere oder Fundtiere, bei denen der Arzt eine ansteckende Krankheit nicht ausschließen kann, müssen zunächst in Quarantäne ausharren. Das gilt auch für die Hunde aus dem Ausland, die das Tierheim zur Vermittlung aufnimmt, wenn es selbst nur wenige Tiere hat.
Knackpunkt sind jedoch auch da die Kosten. Denn für so eine Quarantäne-Station gibt es Auflagen. Neben einem separaten Zugang von außen ist auch ein zweiter Raum nötig, in dem sich die Mitarbeiter umziehen und waschen können. Die baulichen Voraussetzungen habe das Haus, wenn nur Geld da wäre: „Mit Eigenleistung rechnen wir mit Kosten von rund 10 000 Euro“, erklärt Regina Barthel-Marr.
Obwohl das Tierheim stets auf Spenden angewiesen ist, sind Regina Barthel-Marr und ihre Vorstandskollegen optimistisch. Alle drei engagieren sich schon seit Jahren ehrenamtlich für den Freitaler Tierschutzverein. Regina Barthel-Marr, die ein Architektur- und Ingenieurbüro in Dresden leitet, belieferte einst als Weihnachtsengel die Tierheime in der Region mit Futterspenden. Schatzmeister und Student Ludger Irsig kam anfangs, um mit den Hunden Gassi zu gehen, wollte sich dann aber stärker engagieren. Regina Herzog wiederum hat ihren Hund einst aus dem Freitaler Tierheim geholt, ist so schließlich hängen geblieben. „Wir arbeiten gut zusammen, unterstützen uns gegenseitig“, sagt Regina Herzog. Immer zum Wohle der Tiere natürlich.“
Quelle: http://m.sz-online.de/nachrichten/tierheim-plant-neue-quarantaene-station-3520938.html