Narko < Zurück zu Vermittelt
geboren: | 10.06.2017 |
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Geschlecht: | männlich |
Kastriert: | nein |
Rasse: | Malinois |
Status: | Vermittelt |
Narko befindet sich bei unserer kostenpflichtigen Trainingsstelle (monatliche Kosten für Verpflegung, Tierarzt, Training und Unterkunft) in der Trainingspension Samira Vogelsang. Folgendes schreibt der Trainer dort über ihn:
Narko ist ein junger Malinois-Rüde, der dem Menschen durchaus zugetan ist und großes Interesse an sozialer Bindung hat. Grundsätzlich erstmal ist er Fremden gegenüber neutral und seinen Bezugspersonen gegenüber offen und freundlich eingestellt.
Allerdings besitzt er wenig Vertrauen, in andere und auch in sich selbst, sowie kein gut aufgestelltes Nervenkostüm. Resultat sind eine Stress- und Aggressionsproblematik
Narko besitzt eine hohe Reizempfindlichkeit. Das heißt, er hat einen sehr durchlässigen Reizfilter, sein Gehirn sortiert wenige Reize als „nicht relevant“ aus und springt auf die meisten an. Narko ist daher bei erhöhter Reizlage schnell überfordert und gestresst.
Narko hat auch bei sehr geringer Reizlage Probleme, selbstständig zur Ruhe zu kommen. Im häuslichem Umfeld kommt er nur durch aktives Entspannen durch eine Bezugsperson
(beruhigendes Streicheln und Zusprechen) oder direkten Körperkontakt zur Ruhe; jede Form der Ein- und Abgrenzung (abgetrennter Raum, Box, Auslauf, Zwinger, anleinen und entfernen, wegschicken/ablegen des Hundes) frustrieren ihn als grundsätzlich „hochgefahrenen“ Hund derart, dass ein zur Ruhe Kommen unmöglich wird. Hieraus resultiert ein anhaltend gezeigtes repetetives Verhalten, also stundenlanges Kreislaufen oder Drehen um sich selbst mit stereotypem Bellen.
Ruhephasen entstehen bei Narko derzeit nur aus der Erschöpfung heraus.
Narko zeigt mitunter offensiv aggressives Verhalten bei von ihm als „Störfaktoren“ empfundenen Reizen, beispielsweise Maßregelungen durch den Menschen; er stellt aber auch sich schnell und unkontrolliert bewegende Menschen – gibt es irgendwo einen Konflikt oder Übererregung in einer Situation, kommt er gegebenenfalls hinzu, auch wenn er Unbeteiligter dieser Situation war und geht aggressiv gegen den Auslöser vor.
Weiterhin verteidigt Narko Futterressourcen, gegen Fremde situativ auch sein Territorium und seine Bezugsperson.
Da er nicht der selbstsicherste Hund ist, spielt auch durch Unsicherheiten bedingte Aggression bei körperlicher Bedrängnis eine Rolle, weshalb Handling-Maßnahmen möglich sind, aber mit Bedacht erfolgen sollten.
Trotzdem er ein eher unsicherer Hund ist, ist er in seinem Beißverhalten relativ sicher, das heißt, Lernerfahrungen in vorangegangenen Konflikten haben dafür gesorgt dass Narko bereits weiß, dass Aggressionen ein für ihn zielführendes Mittel im Konflikt sind (Auslöser weicht aus oder gibt nach; Erregung wird entladen =Stress wird abgebaut). Prinzipiell duldet Narko bei ihm vertrautenPersonen weitaus mehr als bei solchen, denen er (noch) nicht vertraut. Außerdem werden Menschen, die unsicher auftreten, von Narko schnell als potenzielle „Opfer“ ausgemacht und unterliegen einem höheren Risiko, im Konflikt aggressiv angegangen zu werden.
Narko ist durchaus fähig, adäquates Konfliktverhalten an den Tag zu legen und zeigt mitunter agonistische Verhaltensweisen, die in Art und Dosierung dem Konflikt angemessen sind; er erkennt Deeskalationsgesten seines Gegenübers und kann auf diese eingehen.
Vor allem bei hoher Erregungslage sowie körperlicher Bedrängnis zeigt Narko allerdings wenige sowie kurze Eskalationsstufen, das heißt, er droht vor einem Angriff nur sehr kurz bis gar nicht.
Mitunter müssen dann Situationen komplett aufgelöst werden, bevor er wieder auf Deeskalationsgesten eingehen kann. Als Malinois benötigt Narko langfristig ein typgerechtes Bewegungs- und Beschäftigungsprogramm. Da er aufgrund seines Stresslevels und seiner Reizempfänglichkeit derzeit nur sehr kurz auf den Menschen konzentrierbar ist sowie sämtliche Auslastungsmöglichkeiten ihn derartig überfordern, dass sich sein repetetives Verhalten im Anschluss verstärkt statt verringert, steht zunächst das Verhaltenstraining im Vordergrund.
Narko zeigt sich bei uns als kompatibel mit Hündinnen; kastrierte, souveräne Rüden duldet er. Konflikten mit anderen Hunden geht er in den meisten Fällen aus dem Weg. Für eine Vermittelbarkeit in ein häusliches Umfeld einer Endstelle sollten:
– ein Ruhetraining durchgeführt werden, das es Narko ermöglicht, sich selbstständig zu entspannen
– ein Ablenkungstraining aufgebaut werden, über das Narko lernt, sich von diversen Reizen ab und zu seiner Bezugsperson hinzuwenden, um auch bei erhöhter Reizlage noch für den Menschen ansprech- und kontrollierbar zu sein
– die bei Narko vorhandenen adäquaten Konfliktstrategien (deeskalieren, ausweichen, angemessen dosiertes Aggressionsverhalten) im Rahmen des Verhaltenstrainings ausgebaut werden, sodass ihm Alternativen zu den bisherigen, gesteigert aggressiven Lösungsstrategien zur Verfügung stehen und letztere damit unwahrscheinlicher auftreten
– im Training sein Selbstvertrauen sowie sein Vertrauen in den Menschen gestärkt werden, so dass Narko weniger Notwendigkeit darin sieht, sich oder etwas zu verteidigen
– an Narkos Kontrollierbarkeit durch den Menschen gearbeitet werden, um ein sichereres Management zu gewährleisten.